Eines der interessantesten Ausstellungsstücke auf der IAA 2025 in München: das Mercedes-Benz-AMG-Concept Car

Foto: Franz Weichinger

Gelungener Schachzug: der ID.Every1 soll Volkswagen auch im Kleinwagenbereich in die elektrifizierte Zukunft fahren

Fotos: Franzesco Bozano

Kaisers neue Kleider

Die IAA MOBILITY 2025 hinterläßt zwiespältige Eindrücke und es stellt sich schon die Sinnfrage ob der Umzug von Frankfurt nach München das Gelbe vom Ei war. Für Professionisten jedenfalls war die geschlossene Einheit in Frankfurt leichter zu verarbeiten.

 

MÜNCHEN - 10.09.2025. Im Zentrum der 2025er IAA stand das Messegelände München. Frei (oder nicht frei) zugängliche  Vorstellungen und Ausstellungen  gab es zudem im Großraum der bayerischen Hauptstadt. Das stadtteiloffene Standkonzept sollte vorwiegend "zum Ideenaustausch" anregen. Irgendwann kam dann doch der Gedanke auf, dass bei dieser Konstellation wohl vorwiegend das Kaufinteresse (von wem?) geweckt werden sollte. Kurzfristig gedacht

 

Die IAA, vor noch nicht allzu langer Zeit Weltmesse, entwickelt sich zur bierseligen, regionalen Endkunden-Verkaufsveranstaltung. Es gäbe viel zu tun und es wäre so einfach - standen doch etliche Hallen im Messegelände leer. Um nicht missverstanden zu werden, die Internationalität war gegeben, vor allem China trumpfte mit Überraschungen, Vielfalt und (Über-)Dimensionalität auf.

im Rampenlicht: AVATR (0.) - Volkswagen stellte u.a. den ID.Polo GTI (r.)vor

 

Dem genauen Beobachter ist es aber nicht entgangen: recht viele Mitarbeiter asiatischer Marken meinten einen Betriebsausflug feiern zu dürfen. Die mitgebrachten Models - diese wurden ja vielerorts eingespart - arbeiteten liebend gerne mit dem Rücken zum Publikum und plauderten unter ihresgleichen. Es gab Ausnahmen wie z.B. bei AVATR oder Xpeng: Speziell Xpeng ging den Messeauftritt hochprofessionell an und konnte bis hin zum Prospektmaterial (ja wir sind so altmodisch) voll überzeugen. Dass zwei Xpeng-Modelle bei Magna in Österreich produziert werden, freut wohl nicht nur den Autor.

 

Das Humankapital zeigte sich von der Stimmung her grantig bis euphorisch, es fiel nicht leicht, ehrliche Antworten herauszufiltern. Teilweise ist die Stimmung auf Grund von Einsparungen der Konzerne am Boden, teilweise herrscht Aufbruchstimmung.

 

Renommeemäßig gerettet haben die IAA 2025 jedenfalls die Automobilkonzerne aus Deutschland und die weiteren deutschen Aussteller. auto-motor-special, wie Leserinnen und Leser wissen, kein Intimus der Bayerischen Motorenwerke, hebt BMW diesmal aufs oberste Podest. Dieser Auftritt, diese Freundlichkeit und Kompetenz war nicht zu überbieten. Da steckt viel Herzblut drinnen, Unken sollen andere rufen - wir jedenfalls nicht.

 

Auf den folgenden Seiten geben wir der 2025er IAA und deren Protagonisten nach und nach ordentlich Platz.

FRANZ WEICHINGER

Alle für einen, einer für alle: Der Volkswagen-Konzern, von Ducati über die Kernmarken bis hin zu Lamborghini, gab sich nicht die geringste Blöße. Wer die Pressekonferenzen vor Ort miterleben durfte, war (ev. wieder frisch) gefangen

Foto: Franz Weichinger