Mit dem INSTER stellt Hyundai ein vollelektrisches Klein-"SUV", das mit innerer Größe und mit viel Fahrspaß aufwartet

FOTOS: FRANZESCO BOLZANO

Fahrbericht Hyundai INSTER Cross

Elektro-Schock

Er hat das Zeug zum Kultstatus, Hyundais vollelektrischer Inster. Zudem attestieren wir Hyundai gerne, dass der Inster nicht als Kleinstwagen zu quantifizieren ist. Der großzügige Innnraum bietet ausreichend Platz für vier Personen und Gepäck. Nur zu gerne hätten wir für die Fotosession unser - leider nicht mehr vorhandenes - Surfbrett auf das Dach geschnallt. Wir durften nämlich die Cross-Version ausfahren.

MIEDERS - 6.11. 2025, Ansprechend die Armaturentafel, links der klassische Rund-Tacho (bis 200 km/h), rechts die ebenfalls runde Lade-/Ladungsanzeige. Die freundliche Ambientebeleuchtung darunter setzt das Interieur ins richtige Licht: pfiffig und trotzdem wohnlich. Ziernähte und Applicationen in gelb lockern modisch auf. Das multifunktionale Lenkrad, unten leicht abgeflacht, läßt sich für groß und klein leicht anpassen und liegt gut zur Hand. Die Sitzgelegenheiten sind einfach zu verschieben/klappen/einzustellen und so kann der Raum jeweils optimal (bis zum Doppelbett) genutzt werden.

Wir gehen auf die zwei Rundinstrumente auch deshalb so gerne ein, da diese beim Blinken das Verkehrsgeschehen neben und hinter  dem Fahrzeug via Kamera direkt in den Gesichtsbereich der Fahrerin/des Fahrers senden. Man könnte meinen, Hyundai setzt damit einen "gelungenen" Gag, dem ist aber nicht so. Das System dient der Verkehrssicherheit und nicht dem Staunen der Beifahrerin. Der Chef des Hauses - diesmal ausnahmsweise der Herr Papa - freut sich derweilen über die 150-Volt-Steckdose und über weitere Anschlussmöglichkeiten: für Handys oder Laptops beispielsweise.

Frontlader: Der Hyundai Inster kann mit einem kultigen Auftritt, seinem Frontantrieb und dem sportlichen Fahrverhalten punkten

Der Fahrmodus lässt sich angenehm mit dem Daumen der linken Hand unmittelbar am Lenkrad wechseln: von Normal, auf Eco, Snow oder Sport und umgekehrt. In der Sporteinstellung legt der Inster spürbar zu - recht giftig und dann kann man wirklich nicht mehr von einem Kleinstwagen oder einem reinen Stadtfahrzeug mehr schreiben. 

Das ausgewogene  Fahrverhalten des Fronttrieblers läßt Kurvengeschwindigkeiten jenseits von gut und böse zu. Der Inster lenkt exakt ein, und durchpfeilt Biegungen wie auf Schienen. Ein Riesenfahrspaß mit Kartfeeling, das sogar von der Bereifung verstärkt wird, Mann hört es/Frau ev auch: dieses Geräusch aus der Karthalle, umgesetzt auf der Landesstraße.

Aufpassen heißt es, sollte diese uneben oder gar holprig sein. Zu schnell darübergebrettert, wird der Inster unruhig. Als Fastkart ist er den Fahrbahnen schon sehr verbunden, das sportliche ausgelegte Fahrwerk läßt gröbere Unebenheiten spürbar durch.

Es geht auch manierlicher: Mittels Eco und I-Pedal, das wir bei längeren Touren einfach nicht mehr missen wollen. Gebremst bis zum Stillstand (wenn es sein musste) wurde mittels der Rekuperation, dann ließen wir dem Inster Cross wieder freien Lauf. Bei geschickten Ausnutzen der Möglichkeiten konnte man in den Heimathafen mit mehr abrufbarer Reichweite einlaufen als bei der Wegfahrt vorhanden war. Ohne aufzutanken.

Ansonsten ist mit einem Verbrauch von 11,4 kWh auf 100 Kilometer zu rechnen. Die den Test abschließende Fahrt im  Mittelgebirge  belohnte unsere Zurückhaltung mit gerade einmal 3,2 kWh auf 100 Kilometer mit bester Aussicht.

Exkurs

Der Hyundai Inster als Basismodell erreichte den 1. Platz des Preis-Reichweiten-Rankings von Guido Reinkings Automotive Press (Stand 06/2025). Der Inster ist unangefochtener Spitzenreiter in der "Preis-pro-Kilometer"-Disziplin. Guido Reinking: "73,09 Euro Neuwagenpreis je Kilometer - günstiger gibt es Reichweitenkilometer derzeit nicht".

Abgeschlagen, dennoch überraschend auf Platz 2, der Mercedes EQA. Es kommen erfreuliche Zeiten auf uns Autofahrerinnen und Autofahrer zu ,,,

FRANZ WEICHINGER